Die energiegeladene Hymne “Cherry Bomb” von den Runaways verkörpert die rohe, unbändige Kraft des Proto-Punk und spiegelt gleichzeitig die Sehnsüchte und Aufstände einer Generation wider. 1976 veröffentlicht, schlug dieser Song wie eine Bombe ein, schockierte dasEstablishment und ebnete den Weg für unzählige andere weibliche Rockbands, denen erMut machte, ihre eigene Stimme zu finden und gesellschaftliche Normen zu hinterfragen.
“Cherry Bomb” ist mehr als nur ein Song; es ist ein Statement, eine Anklage und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die jugendliche Freiheit. Der Titel selbst, “Cherry Bomb”, suggeriert eine Mischung aus Unschuld und Gefahr, was perfekt zur dualistischen Natur des Songs passt. Die aggressiven Gitarrenriffs treffen auf einen eingängigen, melodischen Refrain, der zum Mitsingen einlädt.
Die Entstehung eines Klassikers: Lita Ford, Joan Jett & Co.
Hinter “Cherry Bomb” stecken die Runaways, eine legendäre Girlband, die in den späten 70er Jahren den Rock ’n’ Roll auf den Kopf stellte. Gegründet von Kim Fowley, einem Produzenten mit Hang zum Exzentrischen, versammelte er fünf junge Frauen, jede mit ihrem eigenen musikalischen Talent und ihrer einzigartigen Persönlichkeit:
- Joan Jett: Die Gitarristin und Sängerin war die treibende Kraft hinter den Runaways. Ihre raue Stimme und ihre energiegeladenen Performances machten sie zu einer Ikone des Rock ’n’ Roll.
- Lita Ford: Die Leadgitarristin prägte mit ihren kraftvollen Riffs den Sound der Band und wurde später zu einer erfolgreichen Solokünstlerin.
- Sandy West: Die Schlagzeugerin war bekannt für ihre explosive Spielweise und ihr unwiderstehliches Drive.
Weitere Mitglieder waren Cherie Currie (Gesang) und Jackie Fox (Bass).
Das Line-Up der Runaways war revolutionär: Es zeigte, dass Frauen nicht nur im Hintergrund singen oder tanzen konnten, sondern auch als Musikerinnen mit eigener Stimme den Rock ’n’ Roll prägen konnten.
Der Sound des Aufbruchs: Proto-Punk trifft auf Glam Rock
“Cherry Bomb” ist ein Paradebeispiel für den Proto-Punk, einen frühen Vorläufer des Punkrocks, der sich durch raue Gitarren, schnelle Tempi und direkte Texte auszeichnete. Die Einflüsse des Glam Rocks sind ebenfalls deutlich hörbar: Glitzernde Outfits, theatralische Auftritte und eine
Liebe zur Showmanship prägten das Image der Runaways.
Der Song beginnt mit einem energiegeladenen Intro, gefolgt von Joan Jetts kraftvoller Stimme. Der Refrain ist eingängig und leicht zu singen mit, was “Cherry Bomb” zum Live-Hit machte. Die Gitarrenriffs sind simpel, aber effektiv und treiben den Song voran.
“Cherry Bomb”: Mehr als nur ein Song
“Cherry Bomb” war nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern auch ein kulturelles Phänomen. Der Song wurde zum Soundtrack einer Generation, die sich gegen gesellschaftliche Konventionen auflehnte.
Der Text des Songs ist voller Doppeldeutigkeiten und Anspielungen, die ihn für viele zu einer Hymne der sexuellen Befreiung machten. In den 70ern war es noch ungewöhnlich, dass Frauen über Sex sangen, ohne dabei verurteilt zu werden. “Cherry Bomb” brach mit diesen Tabus und machte deutlich, dass Frauen genauso wie Männer ihre Sexualität frei ausleben konnten.
Das Erbe der Runaways: Ein Einfluss bis heute
Die Runaways lösten sich 1979 auf, aber ihr Einfluss reicht bis heute. Sie ebneten den Weg für unzählige weibliche Rockbands, die nach ihnen kamen. Bands wie The Go-Go’s, Bikini Kill und Hole nennen sie als Inspiration.
“Cherry Bomb” bleibt ein Klassiker des Rock ’n’ Roll. Er ist eine energiegeladene Hymne an die jugendliche Rebellion, die immer noch so aktuell ist wie am Tag seiner Veröffentlichung.
Der Song erinnert uns daran, dass Musik nicht nur zum Unterhalten da ist, sondern auch dazu dienen kann, Grenzen zu überwinden und gesellschaftlichen Wandel anzustoßen.